Wir von SeelenNot.
Seit 1993 gibt es in Hamburg eine Arbeitsgruppe zum Thema „Psychisch kranke Eltern und ihre Kinder“, die sich einmal monatlich trifft. Zu diesen Treffen kommen Menschen, die in ihrer Arbeit mit Familien zu tun haben, in denen Mutter oder Vater psychisch krank sind. Ein Teil von ihnen arbeitet in der Jugendhilfe: in den Jugendämtern, den Allgemeinen Sozialen Diensten, als Sozialpädagogische Familienhilfen zum Beispiel. Der andere Teil arbeitet im Gesundheitswesen: als Psychologen, Ärzte oder Sozialarbeiter in der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, in der Praxis oder bei den Gesundheitsämtern. Auch erwachsene Kinder von psychisch kranken Eltern sind dabei.
Die Gruppe
In dieser Gruppe helfen wir uns gegenseitig mit unserem Wissen aus, um die vielfältigen Probleme der betroffenen Familien besser zu verstehen. Wir besprechen schwierige Einzelprobleme, um gemeinsam Lösungen zu finden. Zweimal haben wir selbst eine Tagung organisiert, und wir geben unser Wissen auch auf anderen Tagungen weiter. Wir schreiben für Fachzeitschriften und -bücher und geben Informationen an die allgemeine Presse.
Der Verein
1996 gründeten wir den Verein „SeelenNot“. Das war notwendig, um eigene Projekte beginnen und dafür Spenden bekommen zu können.
1999 hat die erste Präventionsgruppe für Kinder (Auryngruppe) stattgefunden. Seither hat es zehn Gruppen gegeben, die letzte wurde im Spätsommer 2012 beendet (Der "Spiegel" hat darüber berichtet, Heft 51, 2012, S. 46-51).
Im Jahr 2000 hat die Beratungsstelle "SeelenNot" einmal wöchentlich ihre Arbeit aufgenommen. Seit 2005 war sie an zwei Tagen in der Woche erreichbar. Über 350 Familien haben dort Beratung gesucht, ebenso riefen häufig Fachleute aus verschiedenen Bereichen an. Die Beratungsstelle SeelenNot hat Ende Februar 2010 ihre Arbeit eingestellt, da von April 2008 bis Februar 2010 durch Kooperation mit dem Diakonischen Werk Hamburg dort ein neues, größeres Projekt, "SeelenHalt", entwickelt werden konnte. Am 1. März 2010 wurde dort die Arbeit an fünf Tagen in der Woche aufgenommen.
Seit 2005 wurde die Müttergruppe „Balance“ angeboten, die inzwischen auch in der Beratungsstelle SeelenHalt des Diakonischen Werkes weitergeführt wird.
Die Spender
Sehr viele Spender haben diese Arbeit ermöglicht, Einzelpersonen, Betriebe und Stiftungen ( s. Unsere Sponsoren).
Ziel unserer Arbeit
ist es immer gewesen, unsere Projekte auf längere Sicht überflüssig machen zu können. Unser Wunsch, dass die von uns in Hamburg begonnene Arbeit von anderen Stellen im Bereich der Jugendhilfe oder der Gesundheitsversorgung übernommen wird, ist in Erfüllung gegangen: Präventionsgruppen für Kinder psychisch kranker Eltern werden inzwischen durch verschiedene Träger angeboten oder befinden sich in Planung. Die Beratungen werden mit etwas verändertem Konzept und auf breiterer Basis bei SeelenHalt weitergeführt. Die Problematik der Familien mit psychisch kranken Eltern ist in Fachkreisen sehr viel bekannter geworden.
Da unsere Arbeit auf diese Weise Früchte getragen hat, haben wir den Verein mit Beschluss vom November 2012 aufgelöst.
Die Arbeitsgemeinschaft besteht weiter.